Wachstum durch Innovation

Um am Weltmarkt bestehen zu können, braucht ein Unternehmen wie GALAB Laboratories Innovationen. Gefördert von der IFB Hamburg hat das Labor eine Technologie zur Herstellung von natürlichem Muttermilchzucker entwickelt – ein Grundstoff für viele gefragte Produkte.

Bioreaktor zur Herstellung des Muttermilchzuckers und GALAB Laboratories

Muttermilch ist einzigartig, auf vielfältige Art und Weise. Für die frühkindliche Ernährung gibt es nichts Besseres, Ersatzquellen existieren nicht. Kein Wunder also, dass Industrie und Wissenschaft schon lange an den Bestandteilen der Muttermilch forschen und der Frage nachgehen, ob sie sich künstlich herstellen lässt. Das aber, meint Dr. Jürgen Kuballa, Managing Director von GALAB, „ist chemisch viel zu komplex und zu teuer.“

Milchpulvernahrung der Muttermilch möglichst ähnlich zu machen, daran hat das 1992 in Geesthacht gegründete und inzwischen in Hamburg-Bergedorf beheimatete Unternehmen erfolgreich geforscht. Die 250 Mitarbeitenden analysieren und bewerten Lebensmittel aus der ganzen Welt, darunter auch Inhaltsstoffe der Milch. Zudem verfügt das Unternehmen mit Standorten in China, Indien, Singapur, in der Türkei, Spanien, der Ukraine und Peru über eine eigene Biotechnologiesparte, in der das von der IFB Hamburg geförderte Projekt angesiedelt ist.

Dr. Jürgen Kuballa, Managing Director bei GALAB Laboratories

„Per Fermentation wandeln wir die gewöhnlichen Zucker in Muttermilchzucker um“, erläutert Kuballa. Als Produkt entstehen Präbiotika, die das Wachstum und die Aktivität von „guten“ Darmbakterien fördern. „Für die Entwicklung einer gesunden Darmflora sind sie unheimlich wichtig“, meint Kuballa. Sowohl in der Ernährung von Mensch und Tier als auch in der Medizin werden diese Präbiotika eingesetzt.

Doch große Chancen sind oft mit ebensolchen Risiken verbunden. „Wir müssen sehr viel investieren und wissen vorab nicht, ob wir erfolgreich sein werden. Die Förderung schafft Anreize, solche Investitionen überhaupt durchzuführen und innovative Technologien zu entwickeln“, betont Kuballa. Mit 843.000 Euro hat die IFB Hamburg das Projekt im Rahmen des Programms PROFI Transfer Plus des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Hansestadt Hamburg unterstützt. Die Förderung richtet sich gezielt an Verbundprojekte in den Bereichen Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität, Materialwissenschaften und neue Materialien sowie Data Science und Digitalisierung. Der Zuschuss kann bis zu zwei Millionen Euro betragen.

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„Klasse war für uns die Kooperation mit dem Institut für Bioprozess- und Biosystemtechnik (IBB) der TU Hamburg und dem Ingenieurbüro Dr.-Ing. Schoop“, meint Kuballa. Das IBB befasst sich vor allem mit der Entwicklung von Bioreaktoren sowie mit Steuerungs- und Regelungskonzepten. „Der Wissenstransfer ist der Schlüssel. Wir brauchen die Universitäten, um neues Wissen zu erlangen, und solche Projekte helfen dabei“, sagt Kuballa. So haben sich aus dieser Zusammenarbeit weitere Kooperationen in anderen Feldern ergeben.

Mehrere Patente sind aus dem Projekt angemeldet worden, ein Demonstrator ist entstanden, der die Milcholigosaccaride, so der Fachterminus, erfolgreich produziert. Jetzt geht es um das Upscaling, um die Herstellung des Muttermilchzuckers in industriellem Maßstab. „Wir investieren weiter, um die Marktreife zu erlangen“, sagt Kuballa. An dem Erfolg zweifelt er nicht. „Der Markt ist riesig, gerade in Asien, und wir haben eine Technologie entwickelt, die nicht so leicht kopierbar ist.“

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