Branchenübergreifende Lösungen für eine klimafreundliche Zukunft
Sein eigenes Süppchen zu kochen, hilft oft nicht weiter. Klimaneutralität ist für Unternehmen aller Branchen eine große Herausforderung, sie kann nur gemeinsam erreicht werden. Gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die von der IFB Hamburg abgewickelt werden, und kofinanziert von der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI) bringt das Projekt KLIMAready gleich sieben Hamburger Cluster zusammen.
Unternehmen aller Branchen brauchen Energie, und das nicht zu knapp. Natürlich lässt sich der Strom etwa über Solaranlagen selbst erzeugen. Aber kann die dabei entstehende überschüssige Energie womöglich auch von anderen genutzt werden, etwa über gemeinsame Ladestationen für E-Fahrzeuge? Per Machbarkeitsstudie werden die Unternehmen Buderus, Gebr. Heinemann, DACHSER sowie MARX im Gewerbepark Allermöhe ermitteln, ob und wie dieses Energy Sharing möglich ist.

Die Studie ist Teil der ersten clusterübergreifenden Kooperationsmaßnahme zwischen Unternehmen von KLIMAready. In dem Projekt bündeln die Cluster Logistik-Initiative Hamburg, Erneuerbare Energien Hamburg, Hamburg Aviation, Life Science Nord, Maritimes Cluster Norddeutschland, Food Cluster Hamburg und Finance City Hamburg ihre Kräfte, um klimabezogene Herausforderungen branchenübergreifend zu bewältigen. „Der Grundgedanke ist: Gemeinsam sind wir stärker“, sagt Michelle Pytlik, Managerin Projektkommunikation bei Life Science Nord.
Während sich die erste Kooperationsmaßnahme von KLIMAready auf Energietransformation, -effizienz und CO2-Einsparung konzentriert, deckt das Gesamtprojekt auch weitere Themen wie Klimaanpassung und -resilienz ab. Dazu können Fragen gehören, die bisher nicht weit oben auf der Agenda sind, wie etwa die Vorbereitung auf Starkwetterereignisse oder anhaltende Hitzeperioden. Die Rolle von KLIMAready ist dabei die der Vernetzung und Unterstützung von Unternehmen, der bedarfsorientierten Entwicklung von Lösungen und dem Ausbau von Kompetenzen. „Wir wollen diese Themen aus verschiedenen Perspektiven begleiten und voranbringen“, meint Michelle Pytlik.

Eine weitere Maßnahme ist der Aufbau und die Pflege einer Website, als Plattform für den Wissensaustausch. „Der Informationsbedarf etwa über Fördermöglichkeiten oder gesetzliche Regelungen ist hoch, das hat unsere Umfrage zu Projektbeginn klar gezeigt. Mit der Website liefern wir einen gut sortierten Überblick“, sagt Projektkoordinatorin Johanna Gouveia von der Logistik-Initiative Hamburg. Geplant ist auch der direkte Austausch über Workshops, Schulungen oder andere Veranstaltungen. So ergeben sich die drei Kernbereiche des Projekts: Informieren, etwa durch die Website, Vernetzung, etwa durch Veranstaltungen, und branchenübergreifende Kollaborationsprojekte.
Mit knapp zwei Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wird das Projekt gefördert und von Hamburg über die Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation (BWAI) kofinanziert. Bis 2027 erhält die Stadt aus diesem Fonds 65 Millionen Euro für die digitale und grüne Transformation. Die Bewilligung, Prüfung und Auszahlung bei Projekten finanziert aus EFRE-Mitteln ist Aufgabe der IFB Hamburg.
Im Juli 2024 ist KLIMAready gestartet, der Förderzeitraum erstreckt sich über drei Jahre. Bis dahin sollen mehrere Aktivitäten unter diesem Dach stattfinden und clusterübergreifende Kooperationsmaßnahmen zwischen Unternehmen mit konkreten, messbaren Ergebnissen begleitet und umgesetzt sein, die als Blaupause für andere dienen können. „Wir wollen zeigen, was möglich ist, wenn man Brücken baut: zwischen Branchen, Themen und Menschen. KLIMAready soll Impulsgeber sein, der Zusammenarbeit in konkrete Klimaschutzmaßnahmen übersetzt“, so Johanna Gouveia.