Mit unkonventionellen Herangehensweisen und frischem Denken können Kreative Innovationen anstoßen und dabei helfen, in Unternehmen Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Digitalisierung zu meistern. Der Cross Innovation Hub bringt beide Welten zusammen. Die IFB Hamburg fördert das Projekt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Mit der grauen Eintönigkeit von klassischen Flugzeugsitzen haben die Sitze des Projekts FAIRcraft, der kreislauffähigen Flugzeugkabine, so gar nichts zu tun. Sie sind bunt, bequem und vor allem sind sie leicht und eben kreislauffähig. Sie tragen dazu bei, Gewicht und somit Kerosin und CO₂ einzusparen. Ihre Materialien können nach Ende des Lebenszyklus zu anderen Produkten weiterverarbeitet werden und leisten somit einen Beitrag zum nachhaltigeren Fliegen.
Die Idee zu den Leichtbausitzen, die sich derzeit im Zertifizierungsprozess befinden, ist im Lab des Cross Innovation Hub entstanden, einem Projekt der Hamburg Kreativ Gesellschaft. Die 2010 gegründete Tochtergesellschaft der Stadt ist die zentrale Fördereinrichtung für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Hamburg. „Kreative haben sehr viel Potenzial, um Innovationen auch in Unternehmen außerhalb der Kreativwirtschaft auszulösen oder zu beschleunigen“, sagt Iris Jonak, Kommunikationsmanagerin beim Cross Innovation Hub. „Dieses Potenzial wollen wir heben, um Unternehmen dabei zu unterstützen, sich zukunftsfähig aufzustellen.“
Rund 75 Kreative aus Bereichen wie Design, Musik, Theater, Architektur, Werbung oder Games Development gehören dem Kreativ-Pool an. Sie werden vom Cross Innovation Hub systematisch in ganz unterschiedlichen Formaten mit Unternehmen aus der Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor zusammengebracht: etwa auf dem halbtägigen „Starter Workshop Innovationskultur“ oder im „Cross Innovation Lab“, in dem über mehrere Wochen neue Prozesse und Produkte in der Frühphase angeschoben werden. Vom „KI-Sprint“, bei dem ein Team aus Kreativen und KI-Expertinnen und -experten maßgeschneiderte Lösungen entwickeln, bis hin zur „Cross Innovation Class“, in der Studierende in fachübergreifenden Teams über ein Semester gemeinsam mit dem Unternehmen an Prototypen zum Thema Nachhaltigkeit arbeiten, reicht die Palette.
Das Team des Cross Innovation Hub konzipiert, begleitet und fazilitiert die Formate und führt die Teilnehmenden durch einen strukturierten Innovationsprozess. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, sondern auch um das Hinterfragen etablierter Prozesse, um neue Ideen und das Herbeiführen von Veränderungen in der Unternehmenskultur. Zu den Kunden gehören Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen.
Gefördert wird der Cross Innovation Hub mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Bis 2028 erhält die Stadt aus diesem Fonds insgesamt 65 Millionen Euro für Transformations- und Innovationsprojekte. Die Bewilligung, Prüfung und Auszahlung bei Projekten finanziert aus EFRE-Mitteln liegt bei der IFB Hamburg. Die Kofinanzierung für den Cross Innovation Hub, der mit rund 2 Millionen Euro EFRE-Mitteln gefördert wird, stammen von der Behörde für Kultur und Medien, der Hamburg Kreativ Gesellschaft sowie den teilnehmenden Unternehmen. Die breite Unterstützung zeige, so Iris Jonak: „Innovationsarbeit ist längst kein Luxus mehr, sondern Voraussetzung für wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit.“