Effizienter Drucken

Fürs Kino, Theater oder Museum: Die Beckerbillett GmbH ist einer der Marktführer für die Herstellung hochwertiger Eintrittskarten in Deutschland. Durch eine geförderte Investition in ein elektronisches Druckmaschinenbauteil hat das Traditionsunternehmen seinen Papierverbrauch drastisch reduziert.

Noch bis vor Kurzem war Handarbeit nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Maschine verfügt über acht Farbwerke, vier für die Vorder- und vier auf der Rückseite der Tickets. Für jede Farbe gab es bisher je ein sogenanntes Stellwerk mit 15 Stellschrauben, mit dem die Farbmenge auf der Bahnbreite reguliert wird. An maximal 120 Schrauben konnte der Drucker also drehen; er tat es nach Gefühl und Erfahrung. „Man hat gedruckt und geguckt, was kommt, justiert, neu gedruckt, justiert, bis das Ergebnis stimmte“, erzählt Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Beckerbillett. „Bei einem Auftrag über 20.000 Tickets waren die ersten 10.000 Stück oftmals Makulatur, also für die Tonne.“

Papierverbrauch um rund 30 Prozent gesenkt

Anstatt manuell erfolgt die Farbzonenverstellung, so der Fachbegriff, nun elektronisch. Die Schrauben sind durch Motoren ersetzt, die Daten werden automatisch eingelesen, ein Knopfdruck genügt. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch erheblich Material. „Wir haben unseren Makulaturanfall deutlich verringern können“, sagt Lehmann. Um rund 30 Prozent oder knapp 6.000 Kilogramm sank der Papierverbrauch pro Jahr. Das entspricht einer jährlichen Ersparnis im fünfstelligen Bereich.

Seit 70 Jahren stellt das Unternehmen, das 50 Mitarbeiter beschäftigt, Eintrittskarten her. Zudem liefert Beckerbillett Kassen, Drucker und Scanner für die Eingangskontrolle sowie Software für die kaufmännische Verwaltung von Museen, Science-Centern und anderen Kultureinrichtungen. Die Investition in eine elektronische Farbzonenverstellung war nicht das erste Projekt mit Hamburgs Förderbank. So unterstützte die IFB Hamburg etwa den Kauf eines Druckplattenbelichters, der es ermöglichte, während des Druckprozesses auf die Beimischung von Alkohol zu verzichten. 2.000 Liter wurden so jährlich eingespart. „Der effiziente Umgang mit Ressourcen ist uns wichtig“, meint Lehmann.

Technikchecks bieten Orientierung

Mit 30.000 Euro förderte die IFB Hamburg den Kauf der knapp 100.000 Euro teuren elektronischen Farbzonenverstellung. Innerhalb von sieben Jahren wird sich die Investition amortisiert haben. Der Investitionszuschuss erfolgte im Rahmen des Programms „Unternehmen für Ressourcenschutz“ (UfR), dessen Ziel es ist, den effizienten Einsatz von Ressourcen zu unterstützen sowie Einsparpotentiale von Energie, Wasser und Rohstoffen zu erschließen. Teil des Förderangebots, das sich zum Beispiel auch an Sportvereine oder Wohnungsbaugesellschaften richtet, sind spezielle Technikchecks, die bestehende Anlagen systematisch anhand eines Prüfkataloges auf Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung analysieren.

Beckerbillett verfügt über drei baugleiche Druckmaschinen; noch in diesem Jahr soll eine weitere umgerüstet werden. „Wir sind von der neuen Anlage überzeugt“, sagt Dirk Lehmann. „Sie hat uns gebracht, was wir uns erhofft haben.“

Das könnte Sie auch interessieren

Bild Credits:

  • IFB Hamburg / Jörg Müller
  • Spaeter Hamburg
  • Blumen Ruge
  • Toern
  • Streicherphotographie Wärtsilä
  • Miniatur Wunderland Hamburg
  • Petersen-Projekte / Architektur und Baudenkmalpflege