Zentral und dennoch ruhig

Der Bahnhof ist gegenüber, das Einkaufszentrum nebenan: Im Herzen von Bergedorf hat die Gemeinnützige Baugenossenschaft Bergedorf-Bille eG ein markantes Büro- und Wohngebäude errichtet. Ein Drittel der 93 Wohnungen sind im 1. Förderweg und im Programm für vordringlich wohnungssuchende Haushalte der IFB Hamburg entstanden.

Für die 100 Mitarbeitenden der Genossenschaft, mit rund 24.800 Mitgliedern und gut 9.600 Wohnungen im Bestand eine der größten in Hamburg, war das Projekt mehr als nur ein Neubauvorhaben. „Es war allein schon deshalb besonders, weil unsere Geschäftsstelle in das Bürogebäude eingezogen ist“, erzählt Markus Knoke, Projektentwickler Neubau der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille. Zudem war es von der Dimension alles andere als alltäglich: Das Gesamtprojekt war mit einem Finanzvolumen von etwa 80 Millionen Euro das bislang größte von der Genossenschaft verwirklichte Bauvorhaben.

Bürogebäude in Bergedorf Bille

Wer mit dem Auto auf der B 5 aus der Innenstadt nach Bergedorf kommt, fährt direkt auf das siebenstöckige Bürogebäude mit der Vollsteinfassade zu, in der die Genossenschaft ihren Sitz hat. Im Rücken des Gewerbekomplexes, vom Lärm der Straße abgeschirmt, entstanden an der Stuhlrohrstraße die Wohngebäude mit einem schönen Innenhof. „Zentraler geht es kaum, und dennoch ist die Lage sehr ruhig“, sagt Knoke.

Die vierstöckigen Wohngebäude beherbergen 93 Wohnungen, von denen 31 mithilfe der IFB Hamburg finanziert wurden. Von diesen wiederum wurden zwölf in Kooperation mit „Leben mit Behinderung Hamburg“ verwirklicht, einem Zusammenschluss von Familien mit behinderten Angehörigen.

Die Erdgeschosswohnungen sind barrierefrei mit großzügigen Bewegungsflächen für Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Darüber sind auf 225 Quadratmetern drei Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderungen entstanden, mit Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsraum. 19 Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern wurden im 1. Förderweg vermietet – zu einem Mietpreis von 6,80 Euro pro Quadratmeter.

„Nur durch die Förderung der IFB Hamburg, insbesondere durch die laufenden Zuschüsse, hat sich das Projekt gerechnet“, sagt Knoke. Um den Neubau von preisgünstigen Mietwohnungen zu unterstützen, vergibt die IFB Hamburg im 1. Förderweg zinsverbilligte Darlehen mit einem Anfangszinssatz von einem Prozent. Hinzu kommen Baukostenzuschüsse und laufende Zuschüsse über einen Zeitraum von 30 Jahren, die sich an dem Grundstückswert und der Größe des Bauvorhabens orientieren. Aktuell beträgt die Netto-Kaltmiete 7,10 Euro pro Quadratmeter, sie kann alle zwei Jahre um 20 Cent erhöht werden.

Die Mieterinnen und Mieter an der Stuhlrohrstraße haben nicht nur günstige, zentral gelegene und dennoch ruhige Wohnungen gefunden, sondern auch modern ausgestattete mit Designerböden in Holzoptik und Küchen mit E-Herd, Umluftbackofen und Ceran-Kochfeld. Um das Zusammenleben der Nachbarschaft zu stärken, hat die Genossenschaft in der Wohnanlage auch einen Raum für Zusammenkünfte und gemeinschaftliche Aktivitäten eingerichtet. „Der Mix stimmt“, sagt Markus Knoke.

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Bild Credits:

  • Bergedorf-Bille / Steven Haberland
  • Bergedorf-Bille / Steven Haberland
  • Amalie Sieveking-Stiftung
  • PGH/FEWA
  • Brillux, Markus Nilling
  • Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG
  • Jan-Oliver Kunze, MARS Architekten