Ein Haus für junge Talente

Hohe Mieten tragen dazu bei, dass viele Unternehmen ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen können. Die Haspa hat für dieses Problem eine Lösung entwickelt: das „Young Urban Living“, ein modernes Wohnheim, nicht nur für die eigenen Azubis, realisiert mit Unterstützung der IFB Hamburg.

Die Dachterrasse ist begehbar und lädt zu lockeren Zusammenkünften ein. Darunter, im Dachgeschoss, befinden sich Gemeinschaftsflächen mit Küche, Kicker und Billardtisch. Die Fahrradständer sind überdacht, und natürlich ist das WLAN in jedem der 70 Apartments stabil. Der Preis ist es sowieso: 235 Euro beträgt die Netto-Kaltmiete pro Person. „Das ist der Hammer“, findet Torsten Gerke, Geschäftsführer von NM Nord-Immo Management, einem Tochterunternehmen der Haspa-Finanzholding, die das Objekt entwickelt hat.

Mit ihrem „Young Urban Living“ (YUL) ist die Haspa ein Pionier und setzt einen Trend. Guter Nachwuchs ist knapp, selbst im Bankensektor. Insbesondere auf Bewerberinnen und Bewerber von außerhalb Hamburgs wirken die hohen Mieten in der Stadt abschreckend. Nicht so im YUL. Im Wettbewerb um junge Talente sind die Azubi-Apartments am Alsenplatz in Altona ein attraktives Argument.

Haspa-Azubiwohnheim: Apartment von innen

Das Grundstück für das Wohnheim stammt von der Stadt. „Letztlich haben wir das Projekt gemeinsam entwickelt, wir leisten damit auch einen Beitrag für die Stadt“, meint Gerke. Nur ein Teil der 144 Plätze sind von Haspa-Azubis besetzt, andere Unternehmen können in dem YUL, das zum 1. September 2024 öffnete, ebenfalls ihren Nachwuchs unterbringen. Allerdings ist die Nachfrage für die Plätze in dem von der Stiftung Azubiwerk Hamburg verwalteten Gebäude groß. Nur rund jede/r neunte Bewerber/in hat die Chance, in dem Wohnheim unterzukommen.

„Das ist eine hochwertige, nachhaltig gebaute Immobilie, die auch städtebaulich ihren Beitrag zur Gestaltung des Alsenplatzes leistet“, sagt Gerke. „Sie wird hier langfristig stehen.“ Die Klinker der Fassade stammen zu einem Großteil aus recyceltem Material, eine Photovoltaikanlage liefert Strom. Die Gewerbeflächen im Erdgeschoss tragen zur Belebung des Platzes bei. Die Apartments, zwischen 40 und 65 Quadratmeter groß, werden von zwei bis drei Azubis bewohnt, die sich Küche und Bad teilen, aber jeweils über ein eigenes Zimmer verfügen.

Mit einem siebenstelligen Betrag hat die IFB Hamburg im Rahmen ihres Programms Neubau von Wohnungen für Studierende und Auszubildende den Bau des YUL unterstützt. Die modular aufgebaute Förderung besteht aus einmaligen Baukostenzuschüssen, einem zinsverbilligten Darlehen und laufenden Zuschüssen über einen Zeitraum von 30 Jahren, für den auch die Mietpreis und Belegungsbindung gilt.

Mit der „Haspa Azubi Wohnen GmbH“ hat die Bank ein eigenes Unternehmen für den Bau gegründet. Neben der IFB-Förderung und dem Eigenkapital wurde zur Finanzierung auch ein KfW-Darlehen aufgenommen. „Bei diesem Objekt geht es nicht ums Geldverdienen, sondern wir beweisen Engagement“, meint Gerke. Mit dem Förderprogramm sei die IFB Hamburg ganz weit vorn, so der Manager. Weil sie ein Thema aufgreift, das viele Firmen und junge Menschen betrifft. „Und es ist ja klar: Ohne die Förderung kann man eine Miete von 235 Euro nicht stemmen.“

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Bild Credits:

  • Florian Fenner
  • Florian Fenner
  • Bergedorf-Bille / Steven Haberland
  • PGH/FEWA
  • Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG
  • Jan-Oliver Kunze, MARS Architekten
  • IFB Hamburg / Jörg Müller