Digitale Kompetenzen der Lehrkräfte stärken

Das Startup Fobizz wurde 2018 von der IFB Hamburg und den IFB Innovationsstartern im Rahmen des InnoFounder-Programms als Online-Weiterbildungsplattform gefördert. Damals sprach noch niemand von Künstlicher Intelligenz (KI) oder ChatGPT. Inzwischen hat das Unternehmen seine Angebote um digitale Tools erweitert und beschäftigt 30 Mitarbeitende.

Als Fobizz Anfang des Jahres erste Seminare zu Chatbots wie ChatGPT anbot, „da wurden wir regelrecht überrannt von den Lehrkräften“ erinnert sich Diana Knodel, eine der Gründerinnen von Fobizz. „Das Interesse war und ist riesengroß.“ Wie verändert die KI den Beruf? Wie kann man sich mit ihr vertraut machen? Ist den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler noch zu trauen, denen die Chatbots innerhalb von Sekunden komplette Aufsätze erstellen? Was haben sie selbst verfasst, was nicht? „Im Zusammenhang mit KI entstehen ganz viele Fragestellungen mit denen sich die Lehrkräfte intensiv beschäftigen müssen. Wir versuchen, mit unseren Angeboten Antworten zu liefern“, sagt Knodel.

Ursprünglich hatte sich Fobizz auf Online-Fortbildungsangebote zur digitalen Welt spezialisiert mit Erklärvideos oder digitalen Arbeitsblättern. Wie Werkzeuge wie Instagram, TikTok oder Snapchat zu einem besseren Unterricht beitragen könnten, waren damals einige der wichtigen Themen. Dann kam Corona, die digitale Bildung war plötzlich in aller Munde. Innerhalb kurzer Zeit brachte es Fobizz zur größten unabhängigen Weiterbildungsplattform für Lehrkräfte in Deutschland.

Der KI-Hype sorgte für einen weiteren Nachfrage-Boom. Zumal Fobizz sein Produktportfolio erweiterte hat und längst nicht mehr nur klassische Weiterbildung anbietet. „Wir haben etwa eine KI-Assistenz entwickelt, eine Art ChatGPT für Schulen“, erläutert Knodel. Die digitalen Tools machen zum Beispiel Vorschläge für Unterrichtsstunden und Verlaufspläne, erstellen Arbeitsblätter und werten diese automatisch aus, verwandeln Texte in Bilder oder ermöglichen Unterhaltungen mit Personen der Zeitgeschichte. „Wir wollen die Lehrkräfte befähigen, guten digitalen Unterricht zu machen und einen Mehrwert schaffen“, sagt Knodel.

Mehr als 250.000 Lehrkräfte und 5.000 Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten inzwischen gegen Zahlung einer Gebühr mit Fobizz zusammen, die Umsätze liegen im siebenstelligen Bereich. Auf der Plattform stellen auch Lehrkräfte ihre Kenntnisse zur Verfügung. „Die sind einfach extrem motiviert, ihr Wissen zu teilen“, sagt Knodel.

In der noch jungen Geschichte von Fobizz war die Förderung durch die IFB Hamburg und die IFB Innovationsstarter ein wichtiger Meilenstein. „Sie hat es uns ermöglicht, uns auf unser Vorhaben zu konzentrieren, das war sehr hilfreich“, meint Knodel. Mit ihrem InnoFounder-Programm unterstützt die IFB Hamburg innovative, insbesondere digitale oder auch nachhaltigkeitsorientierte Vorhaben von Gründungsteams oder Einzelpersonen. Aussichtsreiche Startups in der Gründungsphase werden mit maximal 75.000 Euro gefördert.

Inzwischen beschäftigt Fobizz 30 Mitarbeitende – und es könnten noch mehr werden. Das Unternehmen will weiter wachsen, insbesondere im Ausland. Auch an der Entwicklung neuer digitaler Angebote wird gearbeitet. So soll ein personalisierter KI-Tutor das individuelle und personalisierte Lernen ermöglichen.

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