Die App fürs Wochenbett

Digitale Ratgeber für die Schwangerschaft gibt es viele. Aber für die Zeit danach? Das Start-up „the weeks“ schließt mit seinem Angebot eine Lücke. Finanziert mithilfe des InnoFounder-Programms der IFB Hamburg und ihrer Tochtergesellschaft der IFB Innovationsstarter GmbH bietet die App Frauen und ihren Partner*innen Orientierung in einer prägenden Zeit.

Screenshot der App "the weeks": Hallo Lea, Herzlich willkommen zu deiner Wochenbett-Vorbereitung

„Es ist ein wahnsinniger Bruch. In der Schwangerschaft gibt es ganz viel tüddelüd, nach der Geburt wird meistens nur noch auf das Baby geguckt, nicht darauf, wie es den Eltern geht. Im Wochenbett ist aber nicht alle rosarot. Über die mentalen und physischen Herausforderungen wird kaum gesprochen.“ So hat Lea-Sophie Borgmann die Zeit nach der Geburt ihrer Tochter erlebt. Die eigene Betroffenheit veranlasste die promovierte Gesundheitswissenschaftlerin letztlich zur Gründung des Start-ups „the weeks“, gemeinsam mit ihrem Mann. „Wir wollen mit verständlichen, evidenzbasierten Informationen über das Wochenbett aufklären, die passenden Produkte liefern und den Austausch untereinander fördern“, erzählt Borgmann. Wie eine gute Freundin, die bereits Kinder hat, will die App die Frauen begleiten.

Das geschieht in vier Modulen, beginnend in der Endphase der Schwangerschaft. Thema des ersten Moduls ist die Vorbereitung auf das Wochenbett: Was erwartet die Frauen? Wie kann man sich auf die Zeit einstellen, mental und organisatorisch? Nach der Geburt folgen abgestimmt auf die jeweilige Phase des Wochenbetts tägliche Tipps, Übungen und Informationen. Eingebettet sind sie in Artikeln und Audio-Interviews mit Hebammen, Psychologinnen oder Ernährungswissenschaftlern sowie mit Checklisten, etwa für die Kliniktasche und administrative Aufgaben. 

Screenshot der App "the weeks": Warum solltest du dich überhaupt auf das Wochenbett vorbereiten?

Verwiesen wird auch auf Produkte, die „the weeks“ selbst entwickelt hat und über ihren Instagram-Account mit seinen rund 18.000 Follower*innen verkauft, aber nicht über die App. Angeboten wird die App nach dem „Freemium-Prinzip“, das kostenlose und zahlungspflichtige Premium-Services miteinander verbindet. Nach dem ersten freien Monat ist die Vollversion für eine Einmalgebühr von 9,90 Euro zu haben.

Lea-Sophie Borgmann hat am Robert-Koch-Institut in Berlin promoviert und ist dann nach Hamburg gezogen, die Zusage für die Förderung durch die IFB Hamburg bekam sie am Tag der Abgabe ihrer Promotion. „Ohne die Förderung hätte wir die App kaum realisieren können“, meint sie. Das InnoFounder-Programm der IFB Innovationsstarter GmbH hilft Start-ups auf die Beine. Es fördert Gründungsteams mit bis zu drei Personen oder auch Einzelpersonen mit maximal 75.000 Euro oder mit einem personenbezogenen Zuschuss von 2.500 Euro pro Monat bei Vollzeittätigkeit für bis zu 18 Monate.

Es ist jedoch nicht nur das Geld, das die Umsetzung der App ermöglichte. „Was uns sehr geholfen hat, war die gemeinsame Festlegung von Meilensteinen und deren Überprüfung durch die IFB Hamburg. Das hat uns eine Struktur gegeben“, meint die Gründerin, die bereits Ideen zum Ausbau der App hat, die erst seit wenigen Wochen online ist. Mehr interaktive Elemente kann sie sich vorstellen, eine Verlängerung der Begleitung über die acht Wochen des Wochenbetts hinaus auf das gesamte erste Jahr der Elternschaft und der Aufbau einer Version für Partner*innen. „Auch da gibt es großen Informationsbedarf.“ 

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  • Leah Kunz
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